Prävention von Sportverletzungen (2|9)

Prävention von Sportverletzungen (2|9)
 ❕Die in diesem Beitrag bereitgestellten Inhalte dienen ausschließlich der Information und allgemeinen Weiterbildung und stellen keine Therapieempfehlung dar. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt und dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose, Veränderung oder Beendigung einer Behandlung genutzt werden. Auch wenn der aktuelle Stand der Wissenschaft auf der Website mit größtmöglicher Sorgfalt aufgearbeitet wird, erhebt Out Of The Box Science GmbH keinen Anspruch auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen.

A. Prävention vom Fließband

Wie aus dem vorherigen Beitrag hervorgeht, haben Sportverletzungen eine hohe Auswirkung auf die Lebensqualität von Sportlerinnen als auch auf unser Gesundheitssystem. Mit diesem Hintergrund wäre es erstrebenswert, Verletzungen schon von vornherein vermeiden zu können, weshalb die Prävention einen zunehmenden Stellenwert in der Forschung einnimmt.

Um effektive präventive Maßnahmen planen zu können, lohnt sich ein Blick auf die Ursachen von Sportverletzungen. Die Genese ist dabei häufig von multifaktorieller Natur, wobei einige der relevanten Faktoren durch Training sowie therapeutische Maßnahmen beeinflussbar sind. Nach aktuellen Forschungsergebnissen der VBG und der GOTS könnten bis zu 50 % der Sportverletzungen durch präventive Maßnahmen vermieden werden.

Doch nach wie vor gibt es weder im Profisport noch im Vereinssport ein standardisiertes Vorgehen für die Prophylaxe von Verletzungen. In vielen Fällen werden, ohne initiale Analyse der Verletzungsmechanismen, präventive Übungen in das Training implementiert und pauschal für alle Sportlerinnen eingeplant.

Viele der präventiven Angebote lassen die spezifischen Anforderungen und vor allem die Bedürfnisse der einzelnen Sportlerin außen vor, sodass es ihnen an Einsicht fehlt, solche Maßnahmen durchzuführen. Teilweise zurecht, denn es bedarf viel mehr an individualisierten Übungen, die ein Standardprogramm komplettieren sollten und einer individuellen Trainingsüberwachung.

Prävention ist damit nicht nur „ein Produkt vom Fließband“, sondern sollte in vielen Bereichen eines Sportvereins gelebt werden.

B. Prinzipien der Prävention

B.1 Regelkreis der Prävention

Zur spezifischen Maßnahmenplanung und Implementierung von präventiven Angeboten für die Sportlerin bietet es sich an, einen vierschrittigen Regelkreis (VBG, 2020) zu durchlaufen.

  1. Initial wird die Verletzungsproblematik, anhand der epidemiologischen Datenlage untersucht. Das heißt, die Anzahl, Verteilung und Schwere der Verletzungen wird erfasst (s. vorheriger Beitrag).
  2. Darauf folgt die Identifizierung der Verletzungsursachen und -mechanismen unter der Berücksichtigung von multifaktoriellen Einflüssen auf das Verletzungsgeschehen (s. vorheriger Beitrag).
  3. Erst jetzt sollten spezifische Maßnahmen abgeleitet und mit den Verantwortlichen besprochen werden. Bei Bedarf werden bereits vorhandene Maßnahmen angepasst oder individualisiert.
  4. Im vierten Schritt werden die präventiven Maßnahmen evaluiert.

B.2 Planung präventiver Maßnahmen

Wurden veränderbare Faktoren identifiziert, können Maßnahmen zur Prävention geplant und durchgeführt werden. Oftmals wird die Implementierung von Übungen in den Trainingsplan als einzige Möglichkeit der Prävention von Sportverletzungen wahrgenommen. Doch wie aus Abbildung 1 zu entnehmen, ist dies nur ein Bereich aus dem Leistungsspektrum der zur Verfügung stehenden Maßnahmen.

Abbildung 1. Vier Bereiche der Sportunfallprävention. Eigene Darstellung modifiziert nach Sportreport der VBG (2020).

 

Konzeption und Organisation
Der erste Bereich ist die Konzeption und Organisation präventiver Angebote, wofür primär die Vereinsverantwortlichen, Trainerinnen, Betreuerin, Mannschaftsärztinnen und Physiotherapeutinnen verantwortlich sind. Das heißt, hier geht es darum, konkret präventive Werte und Ziele zu formulieren und diese auch einzufordern, zu überprüfen und vorzuleben.

Dafür sollte der Status quo der Sportverletzungen anhand des Regelkreises erfasst und analysiert werden. Nachfolgend können spezifische und erforschte präventive Maßnahmen initiiert werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil hierfür sind unter anderem die Implementierung regelmäßiger sportmedizinischer Untersuchungen, systematische Überwachung des Load-Managements, physiotherapeutischer Betreuung und Schulungen der Trainerteams.
Diagnostik und Versorgung
Der zweite Bereich ist die Diagnostik und Versorgung, wofür überwiegend die Ärztin, Physiotherapeutin, Sportpsychologin und Athletiktrainerin zuständig sind.

Hier geht es zum einen um die Durchführung von ausführlichen sportmedizinischen Untersuchungen (Gesundheitsbeurteilung und die kleine Orthopädie des DOSB ). Zum anderen um die Präventiv- und Leistungsdiagnostik, welche die Beweglichkeit, Rumpf- und Beinachsenstabilität, Ausdauer, Agilität und Kraft erfassen.

Weiterhin wird ein standardisiertes Vorgehen bei Return-to-Competition festgelegt.
Ausrüstung und Einrichtung
Im dritten Bereich geht es um die Ausrüstung und die Sporteinrichtung an sich, wofür vorrangig die Sportlerin, Trainerin, Platzwartin, Hausmeisterin und das Wartungspersonal verantwortlich sind.

Initial werden die Sportanlagen nach der aktuellen DIN-Norm, unter Einbezug von Expertinnen, geplant und erbaut. Diese muss dann wiederum durch Pflege und Wartung instand gehalten werden.

Zur adäquaten Nutzung der Sportanlage und deren Geräte müssen alle Beteiligten in deren Nutzung eingearbeitet werden.

Für die Sportlerin selbst ist die Ausstattung der persönlichen Schutzausrüstung, medizinischen Hilfsmitteln und Sport- oder Funktionsbekleidung wichtig.
Training und Regeneration
Der vierte und bekannteste Bereich der Prävention ist das Training und die Regeneration. Hier ist vorwiegend die Absprache zwischen der Trainerin, der Athletiktrainerin und der Sportlerin selbst essenziell.

Ein wichtiger Bestandteil des Trainings ist die Periodisierung, welche das optimale Verhältnis zwischen Be- und Entlastung steuert.
🧠
Unter einer Belastung werden alle äußeren Anforderungen, die eine Sportlerin erfüllen soll, verstanden. Die Beanspruchung ist die individuelle Reaktion auf die Belastung und hängt unter anderem von der persönlichen Leistungsfähigkeit und subjektiven Wahrnehmung der Belastung ab.

Eine wichtige und zum Teil unterschätzte Maßnahme ist die konkrete Planung von Regenerationszeiten und regenerativen Aktivitäten. Hierunter fallen etwa eine ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf, Saunagänge etc. Des Weiteren sollte die individuelle körperliche und mentale Beanspruchung mittels eines Fragebogens erfasst werden (KEB), sodass Doppelbelastungen durch Sport, Familie, Schule und Beruf Rechnung getragen werden kann.

Außerdem können standardisierte Warm-up/ Cool-Down, wie zum Beispiel, das FIFA 11+ implementiert werden, wobei diese Programme keine individualisierte Übungsauswahl ersetzen.

Das führt zu einem weiteren essenziellen Baustein von präventiven Maßnahmen im Training: Die Entwicklung individueller Trainingsmaßnahmen. Bei diesen liegt der Fokus auf modifizierbaren Risikofaktoren, sport- oder positionsspezifischen Bewegungsabläufen und den persönlichen Bedürfnissen der Sportlerin. Beeinflussbare Risikofaktoren sind unter anderem ein Kraftdefizit im Seitenvergleich, mangelnde motorische Kontrolle oder ihre psychische Belastbarkeit.

Erfolgte eine umfassende Analyse dieser Kriterien, kann eine Auswahl an Übungen getroffen werden, welche dann im gemeinsamen Gespräch mit der Sportlerin besprochen und nochmals angepasst werden können.

Effektive Maßnahmen zur Verletzungsprophylaxe sollten gezielt gefährdete Bewegungsmuster, plyometrisches-, Kraft- sowie neuromuskuläres Training und Agilität implementieren. Sie dürfen nicht nur aus Gleichgewichtsübungen bestehen – viel mehr ist es nach aktueller Evidenz nicht zwangsläufig förderlich, das Gleichgewicht einzubeziehen.

Wie eingangs erwähnt, ist es wichtig, dass die Sportlerin erkennt, warum die Übungen und ihre Integration in das Training förderlich und notwendig sind. Auf diese Weise ist es möglich, die Adhärenz der Sportlerin in einem ausreichenden Maß zu fördern und so die präventiven Maßnahmen über die Saison hinweg durchzuführen.

C. Präventive Maßnahmen im Training

Nachfolgend werden zwei Möglichkeiten aus dem Bereich Training und Regenration beschrieben, welche sich als effektiv erwiesen haben.

C.1 FIFA 11+

Auch dem weltgrößten Fußballverband FIFA sind die Effekte von präventiven Maßnahmen bekannt, weshalb sie es als sinnvoll ansahen, ein umfassendes Aufwärmprogramm für Hobby- und Leistungssportlerinnen über 14 Jahren zu entwickeln und in die Vereine zu tragen. Expertinnen aus der ganzen Welt haben ihre Erfahrungen zur Prävention zusammengetragen, woraus dann das FIFA 11+ Programm entstanden ist.

Und tatsächlich konnte dem FIFA11+ Programm ein großer Effekt auf die Vermeidung von ACL-Rupturen und Hamstring-Verletzungen nachgewiesen werden (Ishøi, 2020). Gerade bei jungen Frauen und Adoleszenten wurde eine Reduktion der VKB-Rupturen von 50 % ermittelt.

Zum einen fördert das Programm Fähigkeiten, die erwiesenermaßen der Prävention dienen, wie zum Beispiel eine gute Hüft- und Rumpfmuskulatur sowie eine gute Gewebekapazität. Zum anderen schult es spezifische Fähigkeiten des Fußballs, hier sind primär die Plyometrie, sportspezifische neuromuskuläre Kontrolle und Gleichgewicht von großer Bedeutung.

 🧠 In dieser Beitragsreihe wird unter neuromuskulären Kontrolle die komplexe Wechselwirkung unterschiedlicher Systeme verstanden. Dabei werden verschiedene Aspekte integriert: Muskelaktivitäten (statisch, dynamisch, reaktiv), Muskelaktivierung (exzentrisch, konzentrisch), Koordination (mehrgelenkige Muskeln), Stabilisierung, Körperhaltung, Gleichgewicht, Wahrnehmung und Antizipationsfähigkeit (DFB 2014).

Das Programm baut sich aus drei Teilen auf, die vor jedem Training durchgeführt werden sollten, dabei wird eine Zeit von etwa 26 Minuten veranschlagt.


1. Teil: Laufübungen (8 Minuten)

Der erste Teil besteht aus sechs Laufübungen, die mit geringem Tempo durchgeführt werden. Er enthält Komponenten des aktiven Stretchings (z. B. Laufen mit Hüftdrehung nach innen und außen) und kontrolliertem Körperkontakt  (Laufen mit Schulterkontakt).

2. Teil: Kraft - Plyometrie - Gleichgewicht (10 Minuten)

Der zweite Teil besteht aus den Komponenten Kraft (wie z. B. Unterarmstütz und Nordic Hamstring Curl), Plyometrie (Springen) und Gleichgewicht (Einbeinstand).

Die sechs Übungen werden in drei Progressionsstufen angeboten, wobei immer mit dem einfachsten Level begonnen wird. Erst, wenn alle Übungen korrekt und in der vorgegebenen Zeit ausgeführt werden können, wird in die nächste Stufe gewechselt.

3. Teil: Laufübungen (8 Minuten)

Zum Abschluss werden drei weitere Lauf- und Sprintübungen mit Sprüngen oder Richtungswechsel absolviert.

Die Autoren betonen, dass eine gute Compliance und die regelmäßige Durchführung (mind. 2x pro Woche), Voraussetzung für den Erfolg des Programmes ist. Des Weiteren ersetzt das FIFA 11+ Programm keine für die Sportlerin differenzierten Übungen, die sie regelmäßig durchführen sollte.

Es ist zu beachten, dass das Programm und das damit einhergehende Handbuch zwar eine gute Basis für Präventionsprogramme darstellen kann, jedoch auch dort zum Teil fragliche Richtwerte und Kriterien der korrekten Bewegungsausführung zu finden sind. Auch dieses Programm zeigt sich nicht als pauschal anwendbare Lösung für jede Sportlerin.

C.2 Load Management

Ein wichtiger Bestandteil zur Vermeidung von Verletzungen ist die Überwachung der angemessenen Trainingsbelastung einer Sportlerin, denn ein optimales Verhältnis zwischen Be- und Entlastung steigert maßgeblich die Leistungsfähigkeit.

Bleibt die Belastung zu niedrig, kann das Potenzial der Sportlerin nicht ausgeschöpft werden. Ist die Belastung zu hoch, kommt es durch die einhergehende Übermüdung zur Beeinträchtigung der Entscheidungsfähigkeit, Koordination und der neuromuskulären Kontrolle, was wiederum das Verletzungsrisiko steigern kann.

Daher lohnt es sich, systematisch, den externen Belastungs- und Beanspruchungszustand der Sportlerin zu erfassen. Hierfür eignen sich verschiedene Management-Strategien:

sRPE - Skala (Session Rating of Perceived Exertion)
Bewertung der Belastung auf einer Skala von 0 bis 10, multipliziert mit der Dauer der Trainingseinheit.

Rechenbeispiel:

DATUM DAUER DER TRAININGSEINHEIT BEWERTUNG DER BELASTUNG SRPE
1.5.22 90 Minuten 3 3*90 = 270
2.5.22 120 Minuten 5 5*120 = 600
5.5.22 90 Minuten 4 4*90 = 360

 

AC (Acute Workload)

Der Acute Workload ist der Durchschnitt der einzelnen Trainingsbelastungen (sRPE) der letzten 7 Tage.

Rechenbeispiel:

DATUM DAUER DER TRAININGSEINHEIT SRPE
1.5.22 90 Minuten 270
2.5.22 120 Minuten 600
5.5.22 90 Minuten 360
AC Ø 410

 

CW (Chronic Workload)
Der Chronic Workload ist der Durchschnitt der akuten Trainingsbelastung (AC) der letzten 4 Wochen.

Rechenbeispiel:

WOCHE AC
WE 1 410
WE 2 520
WE 3 420
WE 4 600
CW Ø 495

 

AC/CW (Akut-chronisches Belastungsverhältnis)
Das Akut-chronische Belastungsverhältnis misst die Beziehung zwischen akuter und chronischer Belastung und hilft dabei zwischen „Sweetspot“ mit geringem Verletzungsrisiko (zwischen 0,8 - 1,3) und „Danger Zone“ mit hohem Verletzungsrisiko (über 1,5) zu unterscheiden. Erreicht die Sportlerin diesen Bereich muss mit regenerativen Maßnahmen, Variabilität im Trainingsplan etc. gegengesteuert werden.

Rechenbeispiel:

WE 1: 410 / 495 = 0.8

In diesem Rechenbeispiel befindet sich die Spielerin über die gesamten vier Wochen im „Sweetspot“ und hat daher ein geringes Verletzungsrisiko.

TRAININGSWOCHE AC / WC
WE 1 0,8
WE 2 1,0
WE 3 0,8
WE 4 1,2

 

Befindlichkeitsabfrage
Über die Kurzskala Erholung und Beanspruchung (KEB) kann die allgemeine Befindlichkeit der Sportlerin abgefragt werden. Das heißt, hier geht es darum, Rückschlüsse auf die Trainierbarkeit und den Regenerationsbedarf zu ziehen.

Anhand dieser Werte kann das Training auf die Belastbarkeit der Sportlerin angepasst und dadurch die maximale Leistungsfähigkeit bei minimalem Verletzungsrisiko erzielt werden. Weiterhin dient das akut-chronische Belastungsverhältnis (AC/CW) im Verlauf der Saison als Orientierungshilfe. Das heißt, kommt eine Sportlerin in die Danger Zone (AC/WC: >1,5) sollte in den nächsten Trainingseinheiten mittels regenerativer Maßnahmen, mehr Variabilität oder Verringerung der Intensität gegengesteuert werden.

D. Verletzungen durch Screening prognostizieren?

Immer wieder wird versucht, ein Pre-Injury-Screening zu entwickeln, welches präzise voraussagt, welche Sportlerin sich verletzen wird, um diese gezielt fördern zu können. Allerdings konnten bisher keine zuverlässigen Voraussagen zur Verletzungsinzidenz aufgrund motorischer Tests gemacht werden.

Funktionelle Testverfahren geben zwar einen Aufschluss über Leistungsdefizite und können damit Erkrankte von Nicht-Erkrankten unterscheiden, sie sind aber nicht in der Lage Verletzungen zu prognostizieren.

Das bedeutet wiederum nicht, dass ein Pre-Injury-Screening keinen Sinn hat. Die Werte können Anhaltspunkte für präventive Maßnahmen sein und geben Auskunft über die wahrgenommene Intensität und das Wohlbefinden. Weiterhin dienen sie als Orientierungswerte während der Rehabilitation im Falle einer Verletzung, und können somit helfen, Ziele genauer zu definieren.

E. Endspurt: Prävention von Sportverletzungen

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Prävention viel mehr als nur ein Standard-Aufwärmprogramm vor jedem Training ist.

Für eine zielgerichtete Prävention sollte jeder Verein Daten zu Verletzungshäufigkeit, -lokalisation und -mechanismus erfassen und analysieren. Daraufhin können Maßnahmen in den Bereichen Konzeption, Einrichtung, Ausrüstung, Training und Versorgung integriert werden.

Die Voraussetzung für höhere Chancen auf Erfolg von präventiven Maßnahmen im Training sind:

  • Übungsauswahl aufgrund des Anforderungsprofils und der personenimmanenten Risikofaktoren
  • Individuelle Übungsauswahl mit den Komponenten Kraft, Plyometrie und neuromuskuläre Kontrolle
  • gute Compliance der Sportlerin
  • regelmäßige Durchführung
  • Gute Bewegungskontrolle bei der Durchführung der Übungen

Ergänzend hierzu kann als feste Routine ein standardisiertes Aufwärmprogramm, wie FIFA 11+, in das Training implementiert werden, welches zusätzlich der Prävention dient. Insbesondere junge Frauen und Jugendliche profitieren von solchen Programmen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil für die Vermeidung von Verletzungen ist das Load-Management. Zur besseren Steuerung der Be- und Entlastung sind die Werte sRPE, AC, CW, AC/CW und KBE hilfreich.

Es zeigt sich, dass Prävention ein komplexes Thema ist und vorrangig eine enge Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeutinnen, Trainerin und Athletiktrainerin der unterschiedlichen Akteure des Sportvereins erfordert.

Man kann Verletzungen zwar nicht durch ein Pre-injury-Screening prognostizieren, dennoch kann eine solche Testbatterie wichtige Hinweise zur Planung von präventiven Maßnahmen und Anhaltspunkt in der Rehabilitation nach einer Verletzung geben.

Somit sollte Prävention seitens der Trainerin nicht als Fließbandarbeit wahrgenommen werden, in welcher jede Sportlerin das gleiche Trainingsprogramm absolviert. Vielmehr muss das Programm sowie die dazugehörigen Übungen für die Sportlerin individualisiert werden, um so die Bedürfnisse und die individuelle Belastbarkeit adäquat zu versorgen.

Literatur:

Zurück zur Übersicht